Der verhinderte Dialog, Rezension in der taz

von Udo Scheer


...und in der WELT

Nachruf auf Kapitän Kurt Fleischfresser Kapitän

Nachruf auf den am 23.12.2001 verstorbenen langjährigen Hafenmeister Kurt Fleischfresser.
Kapitän Kurt Fleischfresser zum Gedenken

Als Kurt Fleischfresser am 3. März 2001 mit Familie, Freunden und Bekannten in Laboe seinen 90. Geburtstag feierte, blickte er auf ein langes, arbeitsreiches und schönes Leben als Seemann und Segler, Kapitän, Schiffseigner und Unternehmer, Segel- und Heimatschriftsteller zurück. Nun ist der allseits bekannte Laboer, der doch immer Wolliner blieb, im einundneunzigsten Lebensjahr von uns gegangen. Wir werden ihn vermissen. Denn Kapitän Fleischfresser hatte nicht nur etwas zu sagen, er konnte auch erzählen.

In einer Zeit, als "Seemann" noch ein Synonym für "Segler" war, fuhr der 14-Jährige im Jahr 1925 mit dem Dreimast-Segelschoner "Ella" als Schiffsjunge von seiner Heimatstadt Wollin in Pommern nach Schweden.
(weiterlesen auf der Seite des Hafens Laboe>>>)

Weitere Texte

Demnächst auch an dieser Stelle mehr. Aber vielleicht mögen Sie ja eine kleine Kostprobe aktueller politischer Meinungsäußerungen, unterschrieben von einigen Leuten, inklusive meiner Wenigkeit..

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Zu den Mechanismen ideologischer Disziplinierung an DDR-Universitäten

Von Siegfried Reiprich

Vorbemerkung

Wer von "Mechanismen" redet, verwendet eine unvollkommene und irreführende Metapher, wenn es um das Handeln von mit Willensfreiheit begabten Menschen geht. Allerdings sind Bürokratien Kollektive, welche mechanistisch, also oft unmenschlich, nach abstrakten Mustern handeln. Deren Logik in Frage zu stellen oder gar zu durchbrechen, ist für den Einzelnen zumeist gefährlich und teuer. Bürokratien - und damit soll nicht die Notwendigkeit rationaler Informationsverarbeitung und Entscheidung geleugnet werden - wurzeln in einer rationalistischen Anmaßung: man meint, alles im Griff zu haben, wenn man für alles ein Referat hat. Dies gilt insbesondere für den gar nicht so endgültig untergegangenen Marxismus-Leninismus. Auch deshalb wird hier von "Mechanismen ideologischer Disziplinierung" gesprochen.

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Zur Bastardisierung von deutscher Nationalhymne und DDR-Hymne

von Siegfried Reiprich

Genosse Schröder plant, am diesjährigen Tag der Deutschen Einheit, die DDR-"Nationalhymne" mit der gesamtdeutschen Nationalhymne durch einen Komponisten synthetisieren, besser bastardisieren zu lassen. Was soll da zusammengefügt werden, das doch nicht zusammen gehört?

(Originalfassung- eine leicht gekürzte Version erschien in der FAZ am 4. September 1998)

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Külow muss endlich sein Mandat abgeben - PE Junge Liberale Sachsen

"Es ist unerträglich wie Herr Külow die Geschichte weiter zu verklären versucht. Schon aufgrund seiner Biografie ist Siegried Reiprich als neuer Gedenkstättendirektor geeignet. Er hat sich gegen das sozialistische Regime der DDR gestellt und große Repressalien auf sich genommen. Volker Külow hingegen diente der Diktatur freiwillig und ist bis heute Stolz auf seine Taten. Anscheinend stört es ihn, dass Siegfried Reiprich zusammen mit weiteren Mitarbeitern der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen in den letzten Jahren maßgeblich zur weiteren Aufklärung der Verbrechen der Staatssicherheit beigetragen hat."

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Kommentar: Spitzel gegen Bürgerrechtler, Die WELT

Von Sven Felix Kellerhoff
9. Dezember 2009, 04:00 Uhr

So dreist muss man erst einmal sein: Ausgerechnet der sächsische Landtagsabgeordnete Volker Külow attackiert Siegfried Reiprich, den gestern ernannten neuen Direktor der Sächsischen Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft. Seine Berufung sei eine "üble Provokation" der Nazi-Opfer sowie eine "gravierende personelle und erinnerungspolitische Fehlentscheidung". Um die Chuzpe zu würdigen, die hinter dieser Attacke steht, muss man sich die Personen anschauen, um die es geht. Reiprich ist bisher stellvertretender Direktor der Stasiopfer-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Schon mit 18 Jahren stellte er sich 1973 in seiner Geburtstadt Jena gegen das SED-Regime, wurde jahrelang von der Stasi bespitzelt, mit "Zersetzungsmaßnahmen" drangsaliert, aus politischen Gründen exmatrikuliert und schließlich 1981 ausgebürgert. Auch im Westen behielt die Stasi ihn im Blick, und bis 1989 war er mit einem Einreiseverbot für die DDR belegt.

Volker Külow hat eine andere politische Biografie: Der Diplomlehrer für Marxismus-Leninismus spitzelte als IM "Ostap" an der Leipziger Karl-Marx-Universität für die Stasi, verriet kritische Studenten und Professoren, aber auch einen afghanischen Kommilitonen. Külows Berichte, die zum Großteil erst 2007 entdeckt wurden, umfassen meist viele eng beschriebene Seiten und sparen kaum eine Banalität aus. Der Spitzel wurde für seine Dienste für DDR-Verhältnisse hervorragend bezahlt: Mal gab es 350 Ost-Mark, mal 100, mindestens einmal auch ungleich viel wertvollere 50 D-Mark. Als diese Details bekannt wurden, bekannte sich Külow trotzig zu seinen Spitzeleien und sitzt die Vorwürfe seither aus - unterstützt von der Linkspartei in Sachsen. Ein Verfahren zum Mandatsentzug, das überhaupt nur in Sachsen möglich ist, scheiterte an Formalien. Natürlich hatte seine Partei sich hinter den IM gestellt.

...vollständiger Artikel
oder Download: Die WELT: Spitzel gegen Bürgerrechtler

Külows Biographie, inklusive Stasi-Outing auf Wikipedia
oder Download: IM Ostap alias Dr. (m/l) Kühlow

Herta Müller - Literaturnobelpreis!

Dennis Scheck meinte eben in der Tagesschau, er könnte einfach nur jubeln, oder jodeln. Da stimme ich gerne mit ein. Als wir heute mittag in der Gedenkstätte Hohenschönhausen davon hörten, war die Freude groß. "Eine Antitotalitäre" rief mein Kollege Steffen Noack, Gedenkstättenlehrer seines Zeichens, und begeistert bastelte er zugleich ein Plakat zum Aushang für die vielen Schüler und Erwachsenen, die nie von ihr gehört haben...

Vor wenigen Tagen habe ich eine Einladung von meiner alten Freunding Doris Liebermann zu einer Lesung mit Herta Müller in Berlin bekommen. Na, das wird voll. Nicht so voll war es, wenn in den vergangenen Jahren Herta Müller "bei uns in Hohenschönhausen" las, leise, bescheiden, eindringlich. So zum Beispiel zur Buchvorstellung "Jürgen Fuchs. Ein literarischer Weg in die Opposition" zum dreißigsten Jahrestag seiner Ausbürgerung aus der DDR. Oder zur Langen Nacht der Museen. Beieindruckend auch ihr Essay über den Dichter Jürgen Fuchs im Mai dieses Jahres bei einer Gedenkstättenveranstaltung in der Thüringer Landesvertretung.

Immer wieder wurde der Wikipediaartikel Herta Müller Ziel von Angriffen dubioser Leute, bei denen sie einen Securitate-Hintergrund vermutete. Das wird weiterhin nicht hingenommen. Ob das jetzt aufhört? Ich glaube nicht. Und dennoch: Auch wenn kaum einer von uns zu hoffen wagte, daß nach all den restaurativen Durchmärschen der Altkader, der prokommunistischen Geschichtsklitterei allenthalben eine solche Ehrung für eine Schriftstellerin wie Herta Müller denkbar werden würde, ist schon seit zwei, drei Jahren spürbar: Die Tide ist gekentert!

Tafel für den AK-Literatur Jena eingeweiht

... soeben gefunden, 4.8.2010.
1973 Literatur, Lyrik, Lobeda


Und dann ist auch am 17. Juni 2010 ein Denkmal für die politische Verfolgten 1945 bis 1989 eingeweiht worden.

Die Festrede hielt Roland Jahn.
Download: 17. Juni 2010, Rede Roland Jahn, Jena - Denkmalseinweihung

Presse SR aktuell

Und hier ein Bericht über die Veranstaltung Politik und Wein in Marburg Biedenkopf am 20.8.09

Hans-Eberhard Zahn - Zeuge des Mauerfalls

Der Diplompsychologe, Widerstandskämpfer gegen die kommunistische Diktatur, Berater und freier Mitarbeiter der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, hat den Fall der für hundert Jahre gedachten Mauer vor nunmehr 20 Jahren selbst erlebt - und dokumentiert.
Siehe auch Zeitzeugenbörse der Gedenkstätte.

Nasenbären und andere Experten - H.M. Broder dicit

Zitat: "Wer ein Hakenkreuz an eine Synagogenmauer schmiert, ist ein gefährlicher Antisemit; wer bei einer Demo „Zionisten raus aus Palästina!“ brüllt, nur ein harmloser Hisbollah-Anhänger, der es mit den Juden gut meint."
Link...

Stasi in der Offensive

DDR - Mythos und Wirklichkeit - Sonderseite der KAS

Hier informiert die Konrad-Adenauer-Stiftung über Populäre DDR-Irrtümer

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