Politik und Wein, MdB-Kandidat Heck lädt ein

Ort: Gladenbach, Donnerstag, 20.August 2009
Veranstaltungsreihe "Heck lädt ein - Politik und Wein" der Jungen Union Marburg-Biedenkopf mit Siegfried Reiprich, Vize-Direktor der Stasi-Opfer-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen

Hier ein kurzer Bericht...

Herta Müller - Literaturnobelpreis!

Dennis Scheck meinte eben in der Tagesschau, er könnte einfach nur jubeln, oder jodeln. Da stimme ich gerne mit ein. Als wir heute mittag in der Gedenkstätte Hohenschönhausen davon hörten, war die Freude groß. "Eine Antitotalitäre" rief mein Kollege Steffen Noack, Gedenkstättenlehrer seines Zeichens, und begeistert bastelte er zugleich ein Plakat zum Aushang für die vielen Schüler und Erwachsenen, die nie von ihr gehört haben...

Vor wenigen Tagen habe ich eine Einladung von meiner alten Freunding Doris Liebermann zu einer Lesung mit Herta Müller in Berlin bekommen. Na, das wird voll. Nicht so voll war es, wenn in den vergangenen Jahren Herta Müller "bei uns in Hohenschönhausen" las, leise, bescheiden, eindringlich. So zum Beispiel zur Buchvorstellung "Jürgen Fuchs. Ein literarischer Weg in die Opposition" zum dreißigsten Jahrestag seiner Ausbürgerung aus der DDR. Oder zur Langen Nacht der Museen. Beieindruckend auch ihr Essay über den Dichter Jürgen Fuchs im Mai dieses Jahres bei einer Gedenkstättenveranstaltung in der Thüringer Landesvertretung.

Immer wieder wurde der Wikipediaartikel Herta Müller Ziel von Angriffen dubioser Leute, bei denen sie einen Securitate-Hintergrund vermutete. Das wird weiterhin nicht hingenommen. Ob das jetzt aufhört? Ich glaube nicht. Und dennoch: Auch wenn kaum einer von uns zu hoffen wagte, daß nach all den restaurativen Durchmärschen der Altkader, der prokommunistischen Geschichtsklitterei allenthalben eine solche Ehrung für eine Schriftstellerin wie Herta Müller denkbar werden würde, ist schon seit zwei, drei Jahren spürbar: Die Tide ist gekentert!

Kino in Recklinghausen - Stich des Skorpions, Diskussion mit Siegfried Reiprich, 17.09.2009

Unter dem Titel "Die Stasi lebt" berichtet die Recklinghäuser Zeitung über eine Diskussion im Kino Cineworld über Geschichte - und Gegenwart ? - der Stasi und ihres Umfeldes.


Leider sind meine Positionen zur Frage des Verbotes kommunistischer Symbole oder der Rolle des Genossen Gysi - hier hatte ich meine Meinung gesagt - verkürzt wieder gegeben und das Bild ist gelinde gesagt suboptimal ("selber Schuld..." ;-) ). Aber es gibt Schlimmeres "in diesem unseren Lande".

13. August: VOS demonstriert zum Jahrestag des Mauerbaus am Potsdamer Platz

13. August: demonstratives Szenarium

Berlin, 12.08.2009/cw – Zum 48. Jahrestag des Mauerbaus demonstriert die Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS), Landesverband Berlin-Brandenburg, spektakulär mit einem „demonstrativen Szenarium“ vor den Mauer-Segmenten am Potsdamer Platz. Beginn am Donnerstag ab 13:00 Uhr.

...mehr lesen:
Download: VOS demonstriert am 13. August 2009 auf dem Potsdamer Platz

"Diese hohe Zahl überrascht mich überhaupt nicht"

Siegfried Reiprich von der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen über die vielen ehemaligen Stasi-Mitarbeiter in ostdeutschen Behörden

Die Beschäftigten im ostdeutschen öffentlichen Dienst wurden zwar überprüft, aber viel zu lax. Deshalb überrascht den stellvertretenden Direktor der Stasi-Opfer-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Siegfried Reiprich, auch nicht die immer noch sehr hohe Zahl von ehemaligen Stasi-Beschäftigten in Ämtern und Verwaltung. Mit Reiprich sprach unser Redakteur Hans-Ulrich Brandt.

Frage: Etwa 17000 ehemalige Mitarbeiter des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit sollen angeblich noch in ostdeutschen Landesverwaltungen arbeiten. Trifft der Vorwurf zu, dass der öffentliche Dienst dort von Stasi-Kadern durchsetzt ist?

Siegfried Reiprich: Wenn die Zahl einigermaßen stimmt, dann schon. Mental ohnehin, allein schon deswegen, weil ja die Stasi Schild und Schwert der SED, der Partei, war. Und von SED-Kadern ist der öffentliche Dienst in Ostdeutschland erst recht durchsetzt. Man kann sogar sagen, dass die alten Kader der Nomenklatura im Großen und Ganzen Gewinner der Einheit sind, weil sie die sichersten, bestbezahltesten und gemütlichsten Jobs erhalten haben.

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Download: Stasi im Öffentlichen Dienst - Interview SR Weserkurier 10.7.09
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Einheitsdenkmal? Eine bemerkenswerte Rede von Werner Schult...

...zum entscheidenden Tag, dem Kairos der Friedlichen Revolution, vor zwanzig Jahren in Leipzig (...nicht in Berlin!).

Hier gehts zum Download: Werner Schulz, 9. Oktober 2009

Ich stimme mit ihm darin überein, daß "wir" (wer immer das sei, ich hoffe, die offene deutsche Gesellschaft) kein künstliches Einheitsdenkmal brauchen, sondern die authentischen Orte gebührend erhalten und als freiheitsfreundliche Lernzentren und Gedenkstätte ausbauen sollten.

Zum Tod von Matthias Domaschk - Ungereimtheiten bei SPIEGEL-online - Archiv

Zum Tod von Matthias Domaschk – aus gegebenen Anlaß
Siegfried Reiprich, 1. Mai 2007

Noch vor der offiziellen Öffnung der Stasiakten durch die "Gauckbehörde" informierte mich Jürgen Fuchs über eine brisante Passage in meiner Akte, wir berieten unter vier Augen darüber. Es ging um den Tod von Matthias Domaschk. Jürgen hatte den Bericht eines Spitzels gefunden, der u.a. auf mich angesetzt worden war...

Nun schrieb Claus Christian Malzahn in SPIEGEL ONLINE darüber. Malzahns Artikel ist gut geschrieben und setzt auch die richtigen Akzente... Aber in dieser Schilderung stimmt etwas nicht!

Es geht um u.a. um diese Dokument aus den Akten des MfS.:

„Tonbandabschrift IMS Klaus ´Steiner´ an Gen. Mähler, Jena, 23.3.1981“. OV „Opponent“, Bd. XII, Blatt 305

Ebenda Blatt 305

Den entscheidenden Punkt hat der Autor leider übersehen: bei dem Spitzelbericht handelt es sich um "Dichtung und Wahrheit", wie ich schon 1996 in "Der verhinderte Dialog" (siehe Publikationen) schrieb. Eine bitterböse Ironie der Zeitgeschichte?

Hier finden Sie eine Richtigstellung:
Download: Einspruch gegen SPIEGEL-Autor Claus Malzahn zum Tod von Matthias Domaschk

Fließtext hier...

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Tausende Ex-Stasimitarbeiter im Öffentlichen Dienst, mdr, 9.7.09

Der Vize-Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Siegfried Reiprich, ist wenig überrascht, dass in ostdeutschen Behörden noch viele frühere Stasi-Mitarbeiter beschäftigt sein sollen. Reiprich sagte MDR SPUTNIK, das halte er für wahrscheinlich. "Man muss nur wissen, in welchem Geist in den 90er Jahren die Überprüfungen stattfanden. Bei insgesamt 91.000 Festangestellten und 182.000 inoffiziellen Mitarbeitern der Stasi braucht man bloß eine Fehlerquote von wenigen Prozent, um auf solche Zahlen zu kommen.

Zur Diskussion um erneute Überprüfungen meinte Reiprich, alle Gesetze ließen sich ändern. Man sollte schon von Fall zu Fall prüfen, "ob es nicht besonders belastete und üble Typen gibt, die sich moralisch und intellektuell für eine Arbeit in Leitungsfuntionen völlig disqualifiziert haben." Die sollten dann schon den Platz räumen.
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Podiumsdiskussion um den Fall Kurras, Berliner Abgeordnetenhaus 7. Juli 2009

Die 68er-Bewegung und der Fall Kurras, von Uwe Soukup, Tagesspiegel 9.7.2009

- Erwiderung und Richtigstellung von Siegfried Reiprich

Sehr geehrte Herr Soukup,

sicherlich sollte man Verständnis dafür aufbringen, daß Sie den Diskussionsverlauf stark verkürzt wiedergeben.

Ich habe jedoch differenziert gesprochen und gerade nicht "die 68er" gesagt, sondern explizit die Verdienste von deren klügeren Vertretern gewürdigt (Schneider, "Der Mauerspringer", Fichter "SPD und die Nation"). Und ich habe sie nicht pauschalierend als "nützliche Idioten, verführte Idealisten und Linksfaschisten" bezeichnet, sondern daran erinnert, daß es jahrzehntelange marxistisch-leninistische Praxis war, Idealisten zu instrumentalisiern und zu "nützlichen Idioten" (O-Ton Lenin) zu machen, und war mir mit meinem Nachbarn Tilman Fichter einig, daß darin auch eine gewisse Tragik liegt. Daß in einer Massenbewegung auch Leute mitschwimmen, die im Sinne von Sloterdijk als "Linksfaschisten" bezeichnet werden müßten (oder auch im Sinne von Habermas, so ein Einwurf von Peter Schneider, dessen Richtigkeit ich sofort aktzeptiert hatte), und daß wirkmächtige Geheimdienste wie die Stasi diese benutzt haben könnten, um die Bewegung zu radikalisieren, habe ich wohl gesagt, aber eben damit nicht "die 68er" als Linksfaschisten abqualifiziert. Auch habe ich gesagt, daß ich als junger ostdeutscher Sozialist und Sohn eines katholischen Kommunisten mit ihnen sympathisiert hatte, fasziniert war und sie sogar in gewisser Weise bewunderte und einen biophilen Aufbruch sah - es gab nur eben auch eine andere, totalitäre Dimension. Und die bitteren Enttäuschungen angesichts der weitgehenden Entsolidarisierungen der West-68er gegenüber der DDR-Bürgerrechts- und Oppostiionsbewegung kamen später...

Ich lege großen Wert auf diese Feststellungen und bitte Sie herzlich, den
entstandenen falschen Eindruck durch Abdruck dieses Briefes zu korrigieren.

Mit freundlichen Grüssen

Siegfried Reiprich
stellv. Direktor
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Genslerstrasse 66
13055 Berlin
Tel.: 030/986082-402
Funk: 0173 721 1004
Fax: 030/986082-464
http://www.stiftung-hsh.de

60 Jahre Grundgesetz, Grundrechtsfest 2009 - Was ist eigentlich Demokratie?

Workshop im Deutschen Historischen Museum "Zeitzeugen des Totalitarismus" (Referent S. Reiprich)
und
Podiumsdiskussion am Samstag, 23.5.2009 19.30 Uhr

ReferentInnen:
* Christian Bommarius, Berliner Zeitung
* Anja Breljak, Junge Presse Berlin e.V.
* Rainer Braun, IALANA
* Siegfried Reiprich, Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Moderation: Ricardo Cristof Remmert-Fontes, Aktion Freiheit statt Angst e.V. (i.Gr.)

Angela Merkel im Stasiknast Berlin-Hohenschönhausen

Kapitalismus wagen - Vortrag in Hamburg, März 2009

Hat der Kapitalismus versagt oder nur der "Kapitalismus"? Was hat die tiefe Finanzkrise der von den USA geführten westlichen Welt eigentlich mit Kapitalismus zu tun, oder gibt es gar Verbindungen zum sozialistischen Denken? Was kann man hierbei von Untergang des Sowjetimperiums vor 20 Jahren lernen?

Vortrag und Diskussion
am
Do 19. März 2009, 20.00 Uhr,
Hotel Steigenberger, Heiligengeistbrücke 4

Weitere Informationen hier...

Point-Alpha-Preis für Bürgerrechtsbewegung der DDR von 1989

Berlin, den 27.04.2009

Der diesjährige Point-Alpha-Preis geht an die Bürgerrechtsbewegung der DDR von
1989. Stellvertretend erhält das Preisgeld das „Bürgerbüro – Verein zur Aufarbeitung
von Folgeschäden der SED-Diktatur“. Der Vorstand des Vereins zeigt sich höchst
erfreut über die Auszeichnung der Bürgerrechtsbewegung und die damit zugleich
ausgesprochene Anerkennung der Vereinsarbeit.

Das Bürgerbüro, das zahlreiche DDR-Bürgerrechtler repräsentiert, engagiert sich seit
1996 für die Verfolgten des SED-Regimes. Es hat sich zur Aufgabe gestellt,
Personen zu helfen, die unter Willkürakten des SED-Regimes fortlaufend zu leiden
haben.

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Download: Point-Alpha-Preis für Buergerbewegung, d.h. stellvertretend für Buergerbuero Berlin e.V.

Kurras - und was noch? Schleppende Aufarbeitung, Bürgerrechtler bei Personalpolitik der BStU diskriminiert. Archiv

Hier ein "historischer" Text aus dem Mai 1998 (!): Wenn sich der Suchfinger verirrt...

von Udo Scheer

Ein halber Sieg ist einzugestehen und eine neue Niederlage ... das Wegtauchen der Täter, das Versacken der Vergangenheit und der Fakten in einem merkwürdigen Macht- und Meinungsmorast", schrieb Jürgen Fuchs in seinem heftig diskutierten Roman Magdalena über den Erstarrungszustand nach dem Aufbruch 1989. Sehr genau registriert der Autor, der ein Jahr in den Archiven der Gauck-Behörde über Stasi-Methoden der "Zersetzung" recherchierte, darin das Wachsen einer neuen Behördenwelt.

Seine Kritik fand jetzt eine unglaubliche Bestätigung...

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