Tatort: Stasihäftlinge als Mörder - Phantasie neosozialistischer Fernsehschaffender?

Kommentar Reiprich

Frau Dr. Plettenberg ignoriert den Hinweis des DDR-Kenners Hildebrand auf die Wirklichkeit mit der puren und nicht nachprüfbaren Behauptung, man habe nicht politisch werden und die These aufstellen wollen, "Opfer und insbesondere Stasi-Opfer sind Mörder". Das hatte Hildebrand genau genommen ihnen gar nicht vorgeworfen, sondern erst einmal darauf hingewiesen, daß es faktisch keinen einzigen Beleg für Rache- und Mordgelüste oder gar -Taten von Stasihäftlingen gibt! Aber sie tut so, als bewege sich die mächtige ARD im politisch luftleeren Raum. Und deshalb behauptet sie zwar nichts Böses, suggeriert es aber!

Dann meint sie, falsch wäre auch der Umkehrschluß, "Opfer und insbesondere Stasi-Opfer morden nicht" - obwohl die doch nie gemordet haben, nur ermordet wurden! - und hat die Stirn zu verkünden: "Beide Verallgemeinerungen haben nichts mit dem Leben zu tun" - Was weiß die Dame vom Leben... in der DDR, in der Oppostion, im Knast, in der Verfolgung - und danach?

Gänzlich zynisch sind ihre weiteren Einlassungen. Sie konstruiert eine "denkbare" Entwicklung von Mordlust, und verkündet gönnerhaft, sie sagten ja "nicht, dass alle Stasi-Opfer potentielle oder tatsächliche Mörder seien". Wie bitte - nicht alle? Unter 250.000? Ja wieviele potentielle Mörder spuken denn durch die Phantasie von Frau Doktor? Inge, mir graut vor dir!

Nachdem Sie dann den ekelhaften Dialog wiederholt und mit "mir bricht das Herz" abgeschlossen hat, verkündet sie im Bruston der Überzeugung, überhaupt nicht verstehen zu können, warum all dies eine Diffamierung der Stasiopfer - ist! ...Hildebrand möge umdenken!

Frau Plettenberg leidet unter Wirklichkeitsverlust und verwechselt Phantasie mit der Realitiät. Wenn Zynismus, wie die alten Griechen definierten, Gleichgültigkeit gegenüber fremdem Leid ist, dann ist sie zynisch. Ihre Antwort an Gerold Hildebrand ist ein Dokument moralischer und intellektueller Verkommenheit. Wenn das ARD-Stil ist, ist jeder Gebühren-Cent einer zuviel.

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