Nach Rudolf Bahro und Gerulf Pannach starb am 9. Mai mit Jürgen Fuchs der dritte dem SED-Regime besonders verhaßte DDR-Bürgerrechtler an Krebs. Es besteht der furchtbare Verdacht, daß dies die Spätfolgen gezielter und heimtückischer Verstrahlungen mit versteckter Röntgenkanone bei sog. Fototerminen in der Stasi-U-Haft waren (vgl. DER SPIEGEL, 20/1999).
Die MfS-U-Haftanstalt Amthordurchgang ist nicht nur ein authentischer Ort der Erinnerung zweier deutscher Diktaturen - hier wurden jüdische Deutsche in der NS-Zeit inhaftiert und in´s KZ Buchenwald deportiert, hier übernahm der NKWD das Regiment, um nach brutaler Installation des Stalinismus an die deutschen "Tschekisten" des MfS zu übergeben, hier starb 1981 unter ungeklärten Umständen der Bürgerrechtler Matthias Domaschk, hier existiert die einzige noch erhaltene "Gummizelle", hier wurde mit den subtilen Methoden moderner Diktatur die nachwachsende Opposition der 80er Jahre "zersetzt". Dieses Stasi-Gefängnis ist darüberhinaus genau jener Ort, an dem 1990 ein sog. Fotoraum mit versteckter Röntgenkanone gefunden wurde (vgl. SPIEGEL-TV v. 16.5.1999, SPIEGEL 20/1999 u.a.). Hier könnte anhand veränderter Kristallstrukturen in den Wänden der Nachweis für den Einsatz Radioaktiver Strahlen gelingen (Thüringer Landeszeitung v. 13./14.5.1999).
Wer das Gebäude, wie geplant abreißt, vernichtet womöglich Beweismittel!
Einsicht in das Wesen "wissenschaftlich" geplanter und exekutierter moderner Diktatur, Diktatur- p r ä v e n t i o n ist das Vermächtnis unseres toten Freundes Jürgen Fuchs. Erhalten wir den Amthordurchgang! Und übrigens: es war ein Gestapo-Stuhl, auf dem die Häftlinge zum "Fototermin" festgeschnallt wurden.
gez. Frank Karbstein, Siegfried Reiprich für VEREIN Amthordurchgang e.V.,
Dr. Ehrhart Neubert für das Bürgerbüro Berlin e.V.
© Siegfried Reiprich