DIE ZEIT über Bewegung in der sächsischen Gedenkstättenlandschaft

Gedenkstätten
Fast ein Wunder

In den Konflikt um Sachsens Gedenkstätten kommt Bewegung – auch dank des Zentralrats der Juden

Es ist nur wenige Jahre her, dass die prekären Worte fielen: »Die roten Knüppel waren genauso hart wie die braunen.« Sie kamen aus dem Mund eines ehemaligen Häftlings des Stasi-Knastes im sächsischen Bautzen. Sie entsprangen der Verärgerung eines Menschen, der sich und seine Leidensgenossen als »Opfer zweiter Klasse« empfand, weil den Verfolgten und Gequälten des DDR-Regimes lange Zeit nicht die gleiche politische Anerkennung zuteilwurde wie denen der NS-Zeit. Viele, die ein ähnlich schlimmes Schicksal hatten wie dieser frühere Häftling, dürften seiner Aussage beipflichten. Doch jeder, der sich um einen verantwortungsvollen Umgang mit der Geschichte bemüht und weiß, wie verhängnisvoll ein derartiges Opferkonkurrenzdenken ist...

...So verdächtig einfach es auch klingen mag: Das heraufdämmernde »Wunder von Sachsen« wäre wohl kaum denkbar, säßen nicht an entscheidenden Stellen mit Sabine von Schorlemer, Stephan Kramer und Siegfried Reiprich drei Neulinge, die in ihren ersten Amtsmonaten noch keine Gelegenheit zum Resignieren hatten. Denn es kann kein Zufall sein...

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